Schrifttafel Projekt Babel seit
1995
Für die Schrifttafeln bearbeite ich
Fotokopien von einer "Urschrift", Texte aus verschiedenen Ländern mit
unterschiedlichem Schriftduktus. Die Texte vermitteln sich mir nicht in ihren
Inhalten, sondern in ihrem graphologischen und bildhaften Charakter, der für
bestimmte Kulturen steht. Die Fotokopien der Texte werden zerschnitten und im
Zeilenduktus geschichtet wieder neu zusammengesetzt. Die Schriftschichten und
die Zeilenstruktur werden abgeschliffen, so dass die verschieden Schichten
„ineinander fließen". Durch die Bearbeitung wird Schrift zum Bild, wobei sich
das Bild sichtbar und inhaltlich durch das Verschwinden des Zeichens
konstituiert und eine qualitativ neue bildhafte Folge entsteht. Die Farben der
Tafeln sind verschiedene gelbe bis rote Ockertöne. Ockererden, Pigmente,
Ölfarben, Papiere und Schellack werden auf mehrfach verleimte Platten
aufgetragen, die eine Größe von ca. 73 cm x 57 cm haben. Die Schichten von Farbe
und Fotokopien ergeben eine räumliche Wirkung, in der sich die Linearität der
Schrift nahezu auflöst. Die Oberfläche der Tafel ist glatt, so dass der
haptische Eindruck, der durch die Schichtungen hervorgerufen wird, letztlich
nicht „begriffen" werden kann. Es sollen so viele Tafeln entstehen, wie ich
unterschiedliche, aktive Alphabete ausfindig machen bzw. Kontakte in
verschiedenen Ländern herstellen kann.
Leider lassen sich die Schrifttafeln nicht adäquat abbilden. Weder Farbgebung
noch Tiefenwirkung sind auf dem Bildschirm darstellbar
Writing boards
project Babel
work in progress since 1995
From people all over the world, I obtained samples of printed texts in their own
alphabets: Devanagari, Hebrew, Arabic, etc., photocopied them on transparent
paper, cut them out and mounted them on a wooden plate, in several layers, thus
creating a ‘new text’. I use several layers of earth colours and oil that are
rubbed down and finally covered with shellac. The final surface is plain but
retains reminiscences of what is underneath and an effect of depth.